đź–¤ Bewusster Nihilismus

Ich bin frei – denn nichts ist vorgeschrieben.

Das Leben hat keinen Sinn.
Kein Ziel, keine Aufgabe, keine Verpflichtung.
Und genau darin liegt meine Freiheit:
Ich darf wählen.
Ich darf verzichten.
Ich darf meinen Sinn erschaffen – oder ihn täglich neu verwerfen.

Ich schulde der Welt nichts. Und sie schuldet mir nichts.
Ich handle nicht fĂĽr eine Belohnung, sondern aus Ăśberzeugung.

Ich habe Ziele – viele kleine.
Manchmal widersprechen sie sich.
Manchmal ändern sie sich mehrfach am Tag.

Ich bin wie ein Wesen, das durch Räume fährt –
gelenkt von lokalen Impulsen,
von Kollisionen, Mustern, innerem Lärm.

Vielleicht wie ein Roomba.
Nicht, weil ich mechanisch bin,
sondern weil ich handle, ohne das groĂźe Ziel zu kennen.

Ich sauge nicht die ganze Wohnung – ich fahre Linie für Linie.
Und vielleicht ist das genug.

Ich fĂĽhle. Ich denke.
Ob das Bewusstsein ist oder nur eine Illusion – ich weiß es nicht.
Vielleicht denkt der Roomba auch, er sei echt.
Vielleicht sind wir beide nur Muster im Moment.

Aber solange ich diesen Moment spĂĽre,
ist das Denken real genug.
Und das genĂĽgt.

Das Leben ist ein Film, den ich mitschreibe.
Nicht, weil ich muss.
Sondern, weil ich will.

🤍 Optimistischer Determinismus

Ich bin frei – weil ich nicht verantwortlich bin.

Alles, was geschieht, ist Teil eines groĂźen, undurchschaubaren Ablaufes.
Jede Entscheidung, jeder Gedanke, jedes Gefühl – vorherbestimmt.

Ich bin der Zuschauer meines Lebens.
Ich sitze im Kino, rufe der Leinwand zu –
und manchmal tut die Szene genau das, was ich gerufen habe.

Das fĂĽhlt sich an wie Einfluss,
aber ich weiĂź: Der Film war schon geschrieben.

Und das ist okay.

Ich trage keine Schuld.
Ich brauche keine Kontrolle.
Ich muss mich nicht rechtfertigen für das, was ich fühle oder tue –
denn es ist nicht mein Werk, sondern Teil des Ablaufs.

Ich darf beobachten.
Ich darf mitfĂĽhlen.
Ich darf sogar glauben, dass ich wähle.
Und wenn dieser Glaube mir hilft, ist auch das Teil der Bestimmung.

Die Illusion der Freiheit ist meine Freiheit.
Und das genĂĽgt.

Ich bin nicht verpflichtet zu zweifeln.
Ich bin nicht gezwungen zu handeln.
Ich bin nicht verantwortlich fĂĽr meine Gedanken.
Ich bin das Ergebnis einer unendlichen Kette von Ursachen.

Und dennoch: Ich bin.
Und das ist der einzige Beweis, den ich brauche.

Das Leben ist ein Film, den ich anschaue.
Nicht, weil ich will.
Sondern, weil es geschieht.